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Durch Anne am 15.05.2024

Das Meer und seine wundervollen Gaben

Ein Gebirge, das zutiefst vom Meer und seinen Schätzen geprägt ist

Das Inselinnere ist mit seinem Gebirgsklima vor allem für Wurst- und Käsespezialitäten bekannt. Doch das Meer und die Küstenlagunen stehen der Bergregion mit ihren Reichtümern in nichts nach. Sie bergen Schätze, die schon in der Antike und insbesondere bei den Römern als Exportgüter eine Rolle gespielt haben. Austern aus der Diana-Lagune, Langusten oder Anglerfische – Korsika bietet eine breite Palette an natürlichen Produkten, die in den Küchen virtuos zubereitet werden.
©ATC S.ALESSANDRI ©ATC S.ALESSANDRI

Einer der anspruchsvollsten Fernwanderwege weltweit führt vorbei an schwindelerregenden Gipfeln und steil abfallenden Bergrücken – der Wanderer erlebt ein einzigartiges Hochgebirge und begegnet Menschen, die in jahrtausendealter Tradition die Almlandschaft wirtschaftlich nutzen. Das Bergklima eignet sich ganz besonders für die Wurstproduktion, die auf Korsika zu einer Art Emblem des Landesinneren geworden ist. Die begehrten regionalen Produkte begeistern und entfachen Debatten über Qualität und Know-how.

Korsika ist zwar ein Gebirge, doch sein Fundament ruht im salzigen Wasser des Mittelmeers. Die Insel öffnet sich zum Meer hin und ist gesäumt von Küsten, die zu Reisen und Entdeckungstouren einladen. Ihre fischreichen Gewässer haben schon immer die wenigen angelockt, die das Meer den Bergen vorziehen. An der Ostküste bieten Küstenlagunen zwischen Porto-Vecchio und Bastia den Menschen einzigartige Bedingungen für Aquakultur. Seit der Antike werden aus deren Erzeugnissen Speisen zubereitet, die innerhalb der Insel wenig renommiert sind, aber den Ruf Korsikas im gesamten Mittelmeerraum geprägt haben.

Schon die Römer brachten das Austernfleisch aus der Diana-Lagune zur Verkostung nach Rom. Und bis heute kreuzen Fischer im orangeroten Licht der Morgensonne mit ihren Booten durch die Bucht, um die Schätze des Meeres zu heben: Austern oder Miesmuscheln, Meeräschen, Aale, Sardinen oder Krustentiere wie Krabben, Langusten oder Meeresspinnen. Die lokalen Meeresprodukte lassen sich leichter exportieren als auf der Insel verkaufen, bevorzugen deren Bewohner doch die ländlichen Produkte aus einheimischer Produktion. So landen die Aale aus der Lagune Chiurlinu-Biguglia in sardischen Kochtöpfen, und dasselbe gilt für die Meeräsche, die hier wegen ihres angeblich faden Fleisches unbeliebt ist. Die Fischer aus Biguglia hingegen verspeisen sie mit Begeisterung, sobald sich eine Gelegenheit bietet. Für sie ist das Talent des Grillmeisters entscheidend.

Die Meeräsche ist rund um das Mittelmeer in der Gastronomie bekannt, von Ägypten über Portugal bis Korsika. Aus dem Rogen wird ein seltenes und köstliches Gericht zubereitet, die Bottarga. Im Laufe der Zeit ist die Spezialität ein wenig in Vergessenheit geraten, findet aber mittlerweile in Bastia ihren Weg zurück auf die Festtafeln - mit Soße, gerieben oder pur auf einem Stück Brot ein echter Leckerbissen. Ein von Erzeugern geführtes Restaurant widmet der Köstlichkeit sogar seine gesamte Karte.

 

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In den Köpfen soll die Erinnerung an alte Zeiten wachgerufen werden, als Fisch und Meeresfrüchte ganz oben auf dem Speisezettel der Menschen dieser Region Korsikas standen.

Wenn gelegentlich der Brocciu-Käse neben Sardinen und Miesmuscheln auf dem Teller landet und trockene Weißweine die Muschelgerichte begleiten, verbinden sich Berge und Meer zu einem für die Region sehr typischen Geschmackserlebnis.

 Zum tieferen Verständnis Korsikas und seiner Küche gehört unbedingt der Genuss der Köstlichkeiten aus dem Meer, das die Insel trotz ihres gebirgigen Erscheinungsbildes zutiefst prägt.

 

Die Vogellagune

Die Lagune von Biguglia eignet sich perfekt für eine Begegnung mit den ortsansässigen Fischern, außerdem lockt eine wilde und geschützte Tier- und Pflanzenwelt, die es zu erkunden gilt. Das in einer ehemaligen Festung untergebrachte Ökomuseum informiert den Besucher umfassend über die ökologische und ökonomische Bedeutung der Region seit Menschen damit begonnen haben, sie zu nutzen. Ein Stück weiter östlich lädt ein Pfad zu einem Spaziergang am Ufer der Lagune ein - von einem Ausguck, der sich hinter Holzpalisaden verbirgt, lassen sich zahlreiche Vogelarten beobachten, wie Flamingos, Blässhühner und Eisvögel.

 

©CORSE MATIN ©CORSE MATIN
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Kurs auf‘s offene Meer

Wer die Freuden der Fischerei selbst erleben möchte, kann sich ab Bastia einer Exkursion mit Fischerbooten vor die Küste des Cap Corse anschließen. Die Schnupperfahrten vermitteln einen Einblick in die lokalen Fischbestände und lüften das eine oder andere Geheimnis der Hochseefischerei.

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Fliegende Boote

Seit ein paar Jahren lassen sich das Meer und die Küste vor Bastia mit dem Boot erkunden – und zwar nicht nur aus dem Wasser, sondern auch aus der Luft! Die Flugboote starten am Strand l’Arinella und segeln dann über den alten Hafen von Bastia zur Postkartenküste von Erbalunga. Diese ungewöhnliche und trotzdem für jedermann erschwingliche Art, die Küste und ihre verborgenen Schätze zu entdecken, bietet völlig neue Perspektiven und Sinneseindrücke.

 

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