Los geht es zu einer neuen Etappe in Richtung Balagne.
Bitte beachten Sie, dass es auf dieser Etappe nur wenige Geschäfte entlang der Straßen gibt. Hinter dem Désert des Agriates in Richtung Novella gibt es sogar kein einziges!
Ich nehme den „Agriate“ (das ist korsisch für „Désert des Agriates“) in Angriff. Es geht stetig bergauf. Das ist gut zum Warmwerden. Auf den rund dreißig Kilometern beträgt der Höhenunterschied etwas weniger als 400 Meter. Hinter mir eröffnet sich ein sehr schöner Blick auf San Fiurenzu.
Dieser weitläufige Landstrich wird auch „désert“ (Wüste) genannt. Er ist von einer felsigen Küste und wunderschönen Sandstränden eingerahmt, die über Schotterpisten oder über den Küstenweg erreicht werden können. Im Landesinneren ist die Natur allgegenwärtig mit felsigen Hügellandschaften, Tälern, Wasserläufen, Sümpfen und endloser Macchia.
Die Straße ist sehr schön und wenig frequentiert, selbst jetzt im Juli. So ist das Radfahren sehr entspannt.
Ich lege einen kleinen Halt bei der Maison de Baccialù ein. Dieses ehemalige Straßenwärterhäuschen steht unter Aufsicht des Conservatoire du Littoral. Hier genieße ich die schöne Aussicht.
Wenn man an der Kreuzung zur Nationalstraße T30 ankommt ist Vorsicht geboten. Denn sie ist eine sehr belebte Verkehrsachse. Es sind zwar nur 200 Meter auf ihr zu fahren, aber man muss die Straße überqueren, um zur kleinen Straße in Richtung Nuvella (Novella) zu gelangen. Achtung, denn sie ist nicht ausgeschildert (D12)! Falls notwendig, können Sie etwas weiter an einer Abzweigung wieder umkehren.
Ja, stimmt schon: Sie befinden sich auf der richtigen Straße. Hier gibt es keine Autos, keine Schilder und Macchia soweit das Auge reicht. Das ist wirklich eine enge Straße, auf der man sich fragt, wie Autos hier aneinander vorbei fahren können.
Das Dorf Nuvella ist eine der vielen Stationen des Trinichellu, dem kleinen Zug Korsikas. Sein Bahnhof wurde in ein Ferienhaus umgestaltet. Ein beeindruckender Aussichtspunkt liegt oberhalb des Dorfes. Von ihm aus genießen Sie einen außergewöhnlichen Panoramablick auf den Fluss Ostriconi. Dieses Dorf liegt zwischen Gebirge und Meer. Lange Zeit brachte ihm der Anbau von Olivenbäumen Wohlstand ein und hier herrscht italienisches Flair.
Der Wilde Westen!
Die Straße stößt wieder auf die RT301, die nach Belgude (Belgodère) führt.
250 Meter Höhenunterschied auf 5 km. Das ist ein schöner Aufstieg zum Col de San Colombano. Hier taucht man ein in eine andere Welt! Was für eine tolle Aussicht entlang der Strecke und am Gipfel winkt dann der Höhepunkt.
Die Straße bis zum Dorf Belgude, das unten zu sehen ist, ist wirklich super.
Nach dieser wunderschönen aber zugleich anspruchsvollen Durchquerung zweier „Wüsten“ kommt eine kleine Pause ganz gelegen!
Ich empfehle Ihnen, die wenigen Stufen zum Aussichtspunkt zu erklimmen, um das schöne 360°-Panorama zu genießen.
Sehenswürdigkeiten entlang dieser Etappe:
Saint-Florent
Désert des Agriates
Die Hangdörfer der Balagne