Durch Clémence am 23.07.2019
Ein neuer Tag beginnt und somit eine neue Etappe. Oder aber Sie sind vielleicht schon morgens von Bastia losgefahren und fühlen sich nach einer kleinen Pause in Centuri bereit, weiter bis nach San Fiurenzu (Saint-Florent) zu fahren. Das sind nur rund 60 Kilometer mit einem Höhenunterschied von etwa 900 Metern.
Jeder in seinem Tempo, jeder gestaltet den GT20, wie er mag ... :) Jeder in seiner eigenen Reisegeschwindigkeit :).
Für mich gibt es eine Languste zum Mittagessen (mjam) und weiter geht es in Richtung San Fiurenzu.
Die Strecke verläuft am Meer entlang. Vom Fischereihafen ausgehend steigt die Straße an bis zur Hauptstraße bei Mursiglia (Morsiglia).
Es folgen einige Kurven aufeinander und jede sieht anders aus. Die Natur begeistert uns und wir gelangen immer höher auf dieser steilen Straße entlang der Felsen. Es fühlt sich an, als würden wir darüber fliegen. Das Capi Corsu trägt seinen Namen „eine Insel auf der Insel“ ganz zurecht: Es ist sehr ursprünglich und geprägt von den Farben Grün und Blau.
Eine besonders schöne Passage ist die entlang der Bucht von Aliso. Hier führt die Straße rund um den herrlichen Strand.
Ich durchquere die Dörfer Pino, Minervio und Albo. Dann sehe ich in der Ferne diesen riesigen Steinbruch auf einem Felsen. Das ist die ehemalige Asbestmine von Canari-Abro, die unsere Ankunft in Nonza ankündigt.
Nonza wurde 2016 auf dem TV-Sender France 2 zum Lieblingsdorf der Franzosen gewählt. Wie ein Adlernest liegt es auf einem schwindelerregenden, mehr als 100 Meter hohen senkrechten Felsen.
Ich komme hier an und stehe direkt vor einem farbenfrohen Schauspiel: der schwarze Kieselstrand, auf dem Zeichnungen und Botschaften aus hellen Kieselsteinen zu sehen sind, dazu die Kirche Sainte-Julie in ihren Gelb- und Rosa-Orange-Tönen.
Ich empfehle Ihnen dringend, das Fahrrad abzustellen, die Schuhe, wenn möglich, zu wechseln und die 125 Stufen des Tour carrée Paoline hinaufzusteigen (er ist eckig und nicht rund, wie die Genuesertürme). Genießen Sie das Panorama und den atemberaubenden Blick auf den Golf von San Fiurenzu.
Und wenn Sie mögen, können Sie über eine Treppe im Dorf hinunter zum Strand gelangen.
In diesem kleinen Dorf gibt es zwar keine Hotels, aber sehr gute Restaurants!
Ich verlasse dieses kleine Juwel des Cap Corse. Dann fahre ich an einem weiteren schwarzen Strand namens Negru vorbei und anschließend über die kleinen Brücke Pont de Farinole (nichts für Menschen mit Höhenangst!). So beende ich meine zweite Etappe 18 Kilometer weiter südlich in San Fiurenzu.
Falls Sie schon früh morgens in Bastia losgeradelt sind und diese Straße zum Ende des Tages hin befahren, können Sie hier einen traumhaften Sonnenuntergang erleben. Was für ein schöner Tag!
Nun kann man weiterfahren oder hier in San Fiurenzu oder in der Umgebung bleiben. In dieser Mikroregion Korsikas wimmelt es nur so von Hotels, Campingplätzen, Gästehäusern, Restaurants etc. Sie haben die Wahl!
Und wenn Sie gerne morgens Radfahren und die Nachmittage zur Entspannung nutzen, finden Sie hier ein großes Angebot: Patrimoniu, der Küstenweg und die Strände des Küstenstreifens Désert des Agriates, Faulenzen im Hotel und vieles mehr.
Aber denken Sie daran, Ihre Vorräte aufzufüllen, denn auf der nächsten Etappe wird es etwas einsamer ;).
Sehenswürdigkeiten entlang dieser Etappe:
Centuri und sein malerischer Fischerhafen.
Die unberührte und wilde Westküste des Cap Corse mit dem charismatischen Dorf Nonza.
Sie möchten gerne steilere Strecken fahren, die hoch hinauf führen? Dann können Sie hier, wie auch an der Ostküste, die kleinen Straßen im Landesinneren nutzen. Sie führen hinauf durch die Dörfer und Weiler und stoßen etwas später wieder auf die Hauptstraße. Die D33 können Sie an mehreren Orten einschlagen. So entdecken Sie die Dörfer Pino, Barrettali, Canari und lernen das Hinterland des Cap Corse kennen.